Beim neu eingeführten veganen Steak-Trio von Aldi Nord fehlt noch ein Veganes Rindersteak, was nun im Test verwurstet wird. Dieses bringt satte 160 Gramm auf die Waage und kostet drei Euro, was einen Grundpreis von 18,80 Euro pro Kilo ergibt. Die beiden ersten Steaks im Hähnchen-Stil (in Kräuter- sowie in Paprika-Marinade) konnten aufgrund ihres extrem salzigen Geschmacks im Test nicht so recht überzeugen – wie sich die plant-based Rind-Alternative vom selben Hersteller schlägt, erfährst Du jetzt!

Aldi Nord: Mein Veggie Tag – Veganes Rindersteak

Veganes Rindersteak: ab in die Pfanne!

Im Unterschied zu den beiden bereits getesteten marinierten Hähnchensteaks hält sich der Geruch beim Auspacken der veganen Rindersteaks sehr zurück: Das Aroma ist frisch und sehr leicht pflanzenlastig, aber nicht würzig oder fleischig. Die Optik jedoch ist der absolute Hammer: Das blutrote, feuchte Steak ist mit gut sichtbaren und nahezu perfekt imitierten weißen Eiweiß- /Pseudofett- Fasersträngen durchzogen wie das Tier-Original. Zubereiten lässt sich das plant-based Steak laut Hersteller sowohl in der Pfanne als auch auf dem Grill, für den Test muss das Steak in der Pfanne zeigen, was es draufhat. 

Hierzu wandert es mit etwas Öl in die bereitstehende Bratpfanne und wird dort bei mittlerer Hitze und mehrfachem Wenden gebraten, bis der Saft ausläuft und sich eine Kruste bildet. Das dauert ungefähr sechs Minuten. Höhere Hitze quittiert das Steak mit einer starken Tendenz zum Anbrennen – fraglich ist daher, ob das Steak die Prozedur auf einem heißen Grill überhaupt überstehen würde, auch wenn der Hersteller die Platzierung „…auf dem heißen Grill an einer nicht zu heißen Stelle bei mittlerer Temperatur für 10-12 Minuten …“ vorschlägt.

Aussehen & Geschmack

Auch nach dem Braten wirkt das vegane Steak wie ein Steak: Außen zeigt sich eine gebräunte Kruste mit viel Bratensaft an der Oberfläche, innen entpuppt sich eine saubere und authentische Faser. Das Kaugefühl ist saftig-zart und spürbare faserig. Der Hersteller hat bei der veganen Rindersteak-Version glücklicherweise nicht so tief in den Salztopf gegriffen wie bei den Hähnchensteaks – allerdings ist hier ein süßlicher Unterton von den pflanzlichen Proteinen präsent. Dieser lässt sich jedoch mit einer Prise frischem Grillpfeffer gut kaschieren. Insgesamt schmeckt das vegane Rindersteak sehr lecker und erinnert an das Original! 

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Das Mein Veggie Tag – Vegane Rindersteak von Aldi Nord hat folgende Zutaten: Trinkwasser, Rapsöl, texturiertes Sojaprotein (6%), WeizenglutenGluten, auch Weizenkleber oder Seitan genannt, ist das pure Eiweiß... (5%), texturiertes Weizenprotein (3%), Emulgator: MethylcelluloseMethylcellulose wird aus Cellulose gewonnen und dient als Verdickungsmittel und Emulgator...; Säureregulator: KaliumlactatKaliumlactat ist das Kaliumsalz der Milchsäure und wird bei Lebensmitteln...; CitrusfaserCitrusfasern werden aus entsafteten Zitrusfrüchten gewonnen. Sie sind ballaststoffreich, können..., färbendes Lebensmittel (Rote-Bete-Saftkonzentrat), BambusfaserDas, was man im allgemeinen unter Bambusfasern versteht, ist eigentlich..., Konservierungsstoffe: Natriumacetate, Kaliumacetat; natürliches Aroma, Aroma, karamellisierter Zucker, Speisesalz, Dextrose, Festigungsmittel: Kaliumchlorid; MaltodextrinDer Begriff Maltodextrin leitet sich von Maltose und Dextrose ab.....

Hinweise für Allergiker: Laut Hersteller kann das Produkt Spuren von Ei, Milch, Sesam, Sellerie und SulfitSulfit (auch als Sulfite bezeichnet) ist eine chemische Verbindung, die... enthalten.

Durchschnittliche Nährwerte: 100 Gramm veganes Rindersteak haben 220kcal bei 15g Fett, 6g Kohlenhydrate, 13g Eiweiß und 1,6g Salz.

Mein Fazit

Aldi Nord: Mein Veggie Tag – Veganes Rindersteak

OK, Tönnies aka Tillman’s aka Aldi kann also auch mit weniger Salz! Während die beiden Hähnchensteaks nicht wegen des tollen Geschmacks sonders aufgrund ihres hohen Salzgehalts das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen und dabei den Getränkekonsum beim Konsum ankurbelten, kann Aldi Nords veganes Rindersteak durchaus eine sehr gute Performance aufs Parkett legen: Der Geschmack ist gut, die Faser und das Bissgefühl sind super und spielen auf dem Niveau vom veganen „The Wonder“ Steak aus der Tiefkühlung (ebenfalls von Aldi) und dem ebenfalls sehr leckeren plant-based Steak von The green Mountain, wobei alle drei von einer Extraprise Grillpfeffer ordentlich profitieren.

Preislich ist das hier getestete vegane Rindersteak mit 3,- (= 18,80 € / Kilo) sogar am günstigsten: Aldi verlangt für das parallel angebotene und tiefgekühlte The Wonder-Steak stolze 25,- pro Kilo, The green Mountain liegt bei 22,50 € pro Kilo. In Anbetracht der Hauptzutaten Wasser plus Rapsöl immer noch ein strammer Preis, aber immerhin für ein verdammt gut umgesetztes Produkt und eine empfehlbare Fleischalternative zum jetzigen Zeitpunkt fair.

Bei der Zubereitung in der Pfanne zeigte sich schon, dass das vegane Steak nicht gut mit hohen Temperaturen umgehen kann, weil es dann sehr schnell anbrennt. Ich schätze daher, dass es auf dem Grill vermutlich nicht so gut gelingen wird. Ob das so ist, wird ein Grill-Special im Sommer zeigen.

Mein einzig wirklicher Kritikpunkt ist die Verpackung: So viel Plastik drumherum für ein so lüttes Stück Fleischersatz – muss das wirklich sein? Aber bei diesem Punkt hat irgendwie noch kein einziger Hersteller so richtig den Bogen raus – mein Kunststoffmüll-Anteil hat sich nach der Umstellung auf Fleischersatz gefühlt verdoppelt.