Der Hinweis eines Lesers brachte mich dazu, erneut einen Blick auf Vemondos veganes Hack zu werfen. Und tatsächlich haben sie es schon wieder getan: Die Rezeptur wurde im Rahmen der Produktpflege innerhalb kurzer Zeit erneut verändert. Was geblieben ist: der Preis. Der steht unverändert bei 3 Euro für 275 Gramm veganes Hack, was einen günstigen Grundpreis von 10,90 Euro pro Kilo ergibt. Wie sich das Rezept-Update auf den Geschmack und die Zubereitung auswirkt, erfährst Du hier im Test der aktuellen Rezeptur Stand Q1 2023.

Veganes Hackfleisch aus Champignons

Zubereitung: Veganes Hack von Vemondo 

Im Vergleich zu anderen veganen Hackvarianten war das Vemondo-Hack schon immer etwas blasser unterwegs – da hat sich auch bei der neuen Rezeptur nichts dran verändert. Der erste Unterschied wird jedoch beim Heraushebeln aus der Packung deutlich, denn die neue Version ist klebriger und lässt sich nicht mehr rückstandslos der Packung entnehmen, was sich auch beim Braten in der Pfanne deutlich zeigt. Vergleichbar mit einem hautfarbenen Block Knetmasse muss das plant-based Hackfleisch lange Zeit mit dem Pfannenwender auseinander gestampft, verrissen und verteilt werden, was sich auch in einer verlängerten Bratzeit widerspiegelt. Bis die ersten Röststellen erscheinen, stehen fast 15 Minuten auf der Stoppuhr, zudem saugt das Hack das beigefügte Bratfett gierig auf. 

Aussehen & Geschmack

Am Ende wurde aus dem blassen Knetmasseblock doch ein recht ansehnliches Krümelhack, vor allem nach Zufügen von Zwiebeln und ein wenig Tomatenmark. Denn schlussendlich sollte das Vemondo-Hack als Basis für eine Bolognese-Soße dienen. Solo verkostet, schmecken die Champignon-Soja-Bröckchen gut – sind jedoch in der Konsistenz zu weich im Vergleich zu echtem Hack und das wirkt sich dann deutlich auf die fertige Bolognese aus. Die Stücke geben beim Kauen nur geringen Widerstand. 

Was ich dieses mal nicht ausprobiert habe, ist die Zubereitung von Patties oder Frikadellen, denn obwohl Lidl das auf der Verpackung mit der Abbildung von Frikadellen und dem Zusatz „wie Hackfleisch verwendbar“ verspricht, hat das bei der Original-Rezeptur nur so semi funktioniert. Mit der deutlich klebrigeren Konsistenz könnte dies nun tatsächlich besser klappen – wenngleich die weiche Beschaffenheit auch hier sicher nicht Jedermanns Sache sein wird..

Vergleich Inhaltsstoffe & Nährwerte

Viel mehr Champignons, weniger Möhren, weniger Fett, mehr Eiweiß und mehr Salz: das ist die schnelle Zusammenfassung der Rezepturanpassung. Für einen besseren Vergleich habe ich hier die Daten der drei getesteten Rezeptversionen seit Januar 2021 als Tabelle aufbereitet. Wichtig ist noch der Hinweis für Allergiker, dass das Produkt Spuren von glutenhaltigem Getreide, Senf, Sellerie und Mandeln enthalten kann.

Mein Fazit

Vemondo Veganes Hack 2023

Argh! Warum führt ein Rezept-Update bei anderen Herstellern meist zu einem besseren Produkt – aber das Update bei Vemondo nicht? Die Originalversion war top, ebenso wie das erste Update. Doch mit den neuen Inhaltsstoffen bzw. deren Zusammensetzung muss das vegane Hack von Lidl seine Spitzenwertung leider aufgeben. Nach wie vor sind Geruch und Geschmack top – die neue wolkige Konsistenz kann mich jedoch nicht mehr überzeugen. Denn in einer Bolognese sind die weichen Hackstücke einfach nicht mehr präsent und so kann man folglich auch locker auf diesen Proteinzusatz verzichten. Ziemlich wahrscheinlich hält die klebrige Masse zwar nun auch bei Verwendung als Burger-Patty oder Frikadelle besser zusammen, ohne auseinanderzufallen. Aber: Die weiche Konsistenz bleibt garantiert und eine detschige Frikadelle ohne Biss ist auch nicht wirklich lecker.