Manchmal finde ich in der Kühlung von Lidl Vegane Frikadellen Classic der Discounter Eigenmarke Vemondo. Allerdings sind die Mini-Hackbällchen selten vorrätig und egal, wie oft ich auch schaue oder wie lange ich auch warte: eine andere Variante (Paprika, Gartenkräuter…) gibt es einfach nicht! Die Schale mit 180 Gramm Inhalt kostet 2,20 Euro – ergibt einen günstigen Grundpreis von 12,20 Euro pro Kilo. Leider lassen sich die Frikos nicht kalt verzehren, also muss der Inhalt des Päckchens bis zur Zubereitung in der Testküche warten…

Vemondo: Vegane Frikadellen Classic

Ein Blick auf die Packungsrückseite verrät: Das Produkt stammt von Vefo, einem alten Bekannten aus dem niedersächsischen Emstek, der unter anderem auch das leckere vegane TK-Gyros mit Zwiebeln oder das frische vegane Hack für die Lidl Eigenmarke Vemondo herstellt. Die hier gestesteten Frikadellen basieren auf Weizenprotein und sind vorfrittiert und vorgegart. 

Zubereitung der Mini-Frikadellen

Sorry, snacken ist nicht! Zwar sind die Mini-Fikadellen vorgegart, aber im halbrohen Zustand aus der Packung nicht verzehrfertig. Also sind Packung aufreißen und die Pfanne vorheizen angesagt. Wahlweise lassen sich die Fleischkloppse laut Hersteller auch gut im Backofen zubereiten. Nach Öffnen der Kunststoffschale riecht es erstaunlicherweise nach Kräuterquark – das scheint von den Gewürzen wie Petersilie, Liebstöckel und Lorbeeren zu stammen plus der leichten Säure vom Branntweinessig. 

Die sehr hellen, an Geflügelfrikadellen erinnernden Frikos wandern bei mittlerer Hitze in die vorbereitete und geölte Pfanne und sind nach knapp fünf Minuten mit einer braunen Kruste versehen und verzehrbereit. Währenddessen riecht es fast nach echten Frikadellen – hier liefern die Zwiebeln eine gute Basis.

Aussehen & Geschmack

Die Optik finde ich etwas gewöhnungsbedürftig: Während die veganen Frikadellen anderer Hersteller zumindest außen auf einen dunklen Farbton setzen, bleiben die Vemondos auch nach dem Braten vergleichsweise hell. Wer allerdings echte Geflügelfrikadellen kennt, stolpert über diese optische Abweichung nicht. Doch wer denkt, er könne die Frikos einfach länger braten, um einen dunkleren Braunton zu produzieren: Nope, das funzt nicht, denn dann reagieren die Hackbällchen mit einem sehr schnellen und harschen Umstieg auf die Farbe schwarz – dem Weizenprotein sei dank…

Der irritierende Geruch von Kräuterquark ist nach dem Braten verschwunden, jetzt riecht es angenehm kräuterig und fleischähnlich. Geöffnet entpuppt sich eine recht ansehnliche Struktur, die zu einer Frikadelle passt, begleitet wird dies mit einem recht festen Bissgefühl. Ein deftigerer, mehr pikanter Geschmack würde den Fikadellen allerdings besser zu Gesicht stehen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die plant-based Mini-Frikadellen von Vemondo bestehen aus Trinkwasser, 12% Weizeneiweiß, Rapsöl, 7% Zwiebeln, Weizenmehl, Kokosfett, Gewürzen (Zwiebelpulver, weißer Pfeffer, Knoblauchpulver, Pastinake, Liebstockwurzel, Lorbeerblätte Selleriesaat), Säureregulatoren: KaliumlactatKaliumlactat ist das Kaliumsalz der Milchsäure und wird bei Lebensmitteln... More, Kaliumacetate; Verdickungsmittel: MethylcelluloseMethylcellulose wird aus Cellulose gewonnen und dient als Verdickungsmittel und Emulgator... More; Speisesalz, Petersilie, Senf (Trinkwasser, Senfsaaten, Branntweinessig, Speisesalz, Zucker, Gewürze), Dextrose, Erbsenstärke, Hefeextrakt, Sojaeiweiß, Zucker, Aroma, natürlichem Aroma.

100 Gramm vegane Frikadellen Classic haben 250kcal bei 13,7g Fett, 14,1g Kohlenhydrate, 3,2g Ballaststoffe, 16g Eiweiß und 1,63g Salz.

Mein Fazit

Vemondo: Vegane Frikadellen Classic

Frikadellen sind Frikadellen sind Frikadellen. Oder passender: Hackbällchen sind Hackbällchen sind Hackbällchen, denn die kleinen Happen würde ich persönlich nicht mehr als Frikadelle durchgehen lassen! Hier haben wir mal eine Version, die sehr hell und fest daherkommt. Allerdings teilt sie sich eine Eigenschaft, die leider viele Hackbällchen aufweisen: Während eine echte fleischbasierte Frikadelle – egal ob industriell gefertigt oder aus der eigenen Pfanne – immer sehr würzig und pikant daher kommt, hängen die pflanzanbasierten Alternativen fast immer bei der Würze hinterher.

Das gilt auch die veganen Frikadellen Classic von Vemondo. Warum überhaupt die Variante „Classic“ angegeben ist, wenn es doch keine Alternative gibt? Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eine Paprika-Version ziemlich gut funktionieren würde – vielleicht kommt ja irgendwann noch was nach, und dann auch mit etwas mehr „Fumm“? So ist und bleibt es „nur“ eine Mini-Frikadelle unter vielen, die etwas besser als nur OK ist. Senf passt gut dazu, Ketchup verschiebt den Geschmack zu sehr ins Süße, da den Fleischkloppsen einfach die würzige Basis fehlt. Und schade, dass sich die Vemondo-Frikos nicht als Snack kalt aus der Packung schnabulieren lassen. Denn was diesen Sektor angeht, haben irgendwie bislang nur die Rügenwalder Mühle und Greenforce den Dreh raus!