Neuzugang bei paniertem, veganem Fleischersatz: Das Planted Schnitzel Wiener Art. Auch dieses Produkt konnte ich in keinem Supermarkt ergattern, so dass die Bestellung wieder über den Deutschen Online-Shop des schweizer Herstellers erfolgte: Hier kosten die zwei Schnitzel satte 6 Euro (ohne Versandkosten!), bei 220 Gramm Gesamtgewicht ergibt das einen echt strammen Grundpreis von 27,30 Euro pro Kilo. Zum Vergleich: die sehr gut getesteten Mini-Schnitzel der Penny-Eigenmarke Food for Future kosten nur 10 Euro pro Kilo – fast ein Drittel!

Planted Schnitzel Wiener Art

Planted ist ein schweizer Unternehmen mit Sitz in Kemptthal bei Zürich, die deutsche Planted GmbH kümmert sich von Berlin aus um den Vertrieb in Deutschland und Österreich. Die Bestellung im Online-Shop ist unkompliziert, unter 18 Euro Bestellwert fallen 5 Euro Versand an (Österreich: 27 Euro Mindestbestellwert sonst 8 Euro Versand). Binnen weniger Tage kommt das gekühlte Paket mit der Ware zu Hause an. Tipp: Planted bietet auch sogenannte Produktbundles an, womit man zusätzlich etwas sparen kann und so auch den Mindestbestellwert leicht erreicht, damit der Versand kostenfrei ist. Ein einzelnes Produkt zu bestellen lohnt sich definitiv nicht! 

Zubereitung: Planted Schnitzel Wiener Art

Sehr selten empfiehlt ein Hersteller von Fleischersatz-Produkten die Zubereitung in der Friteuse. Das Planted Wiener Schnitzel gehört zu diesen wenigen Produkten, die in diesem Fall nach kurzen 30 bis 60 Sekunden im heißen Fettbad schon fertig sein sollen. Dennoch entscheide ich mich für die Zubereitung in der Pfanne. Diese sollte mit reichlich Fett gefüllt und auf mittlerer Hitze arbeiten, um die dünnen Schnitzel ordentlich durchbraten zu können. Also Packung auf und rein ins Vergnügen – wobei der Geruch der beiden Vleischlappen in erster Linie von der Panade stammt, was sich auch während des kurzen Bratvorgang nicht verändert.

Tatsächlich zeigen die beiden Wiener Schnitzel schon nach knappen drei Minuten eine authentische Bräunung, wobei die Panade jedoch große Probleme hat, an Ort und Stelle zu bleiben und sich bei der Zubereitung große Flächen vom Fleischersatz-Inlay lösen. Das war fast schon vorauszusehen, denn schon im rohen Zustand zeigte die Panade an vielen Stellen größenflächigen Blasenschlag – also keine Verbindung mehr zum innenliegenden Kern. Egal, ist dennoch gut gegangen, ohne dass die Hülle vollends abfällt und noch sieht das Ganze zumindest schon mal sehr authentisch aus!

Aussehen & Geschmack

Der Geruch ist schnitzeltypisch: Die Panade bildet auch im gebratenen Zustand den vordergründigen Rahmen des Produkts. Anschnitt! Hier zeichnet sich der Luftraum zwischen Panade und Inhalt deutlich ab und erst jetzt wird auch erkennbar, wie authentisch dünn und leider auch faserlos das eigentliche Schnitzel ist. Gut gewürzt und mit einem dünngeklopften und panierten Schweineschnitzel vergleichbar, bietet das feste Fleischersatz-Inlay eine gute Kombi mit der umliegenden knusprigen Panade. Dennoch vermisse ich die fehlende Faserigkeit im Mund sehr.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Das vegane Wiener Schnitzel von Planted besteht aus Wasser, 18% Pflanzenproteinen (Erbse, Sonnenblume, Hafer), Weizenmehl, Erbsenfasern, ZitrusfasernCitrusfasern werden aus entsafteten Zitrusfrüchten gewonnen. Sie sind ballaststoffreich, können..., Rapsöl, Gewürze, Hefe, Vitamin B12.

Achtung Allergiker: -keine-

Durchschnittliche Nährwerte: 100g Schnitzel Wiener Art haben 226 kcal bei 10g Fett, 16g Kohlenhydrate, 5,1g Ballaststoffe, 18g Eiweiß und 1,4g Salz sowie 3mg Eisen und 0,25µg Vitamin B12.

Mein Fazit

Planted Schnitzel Wiener Art

Ein echtes Wiener Schnitzel ist hauchdünn geklopft oder geschnitten und besteht aus Kalbfleisch (oder wenn es nach Wiener Art ist, dann aus Schweinefleisch). Dem kommt das Schnitzel von Planted schon recht nah, obwohl mir das Fleischersatz-Inlay zu fest und zu wenig faserig ist. Wie eine feste Scheibe liegt es in der Mitte und wird von der stimmigen Panade, die nahezu eine ähnliche Dicke aufweist, umschlossen. Allerdings haftet diese nur so semi am Kern, was zwar in meiner Erinnerung ähnlich authentisch beim Tierpendant ist, aber beim Braten nicht ganz so easy von der Hand geht.

Gut und authentisch sind auf jeden Fall Optik sowie die Größe und Form der panierten Lappen. Andere Fleischersatzprodukte decken hier gerade einmal die Hälfte der Fläche bei gleichem Gewicht ab. Doch bis auf die zusätzliche Möglichkeit der Zubereitung in einer Friteuse hat das Produkt kein weiteres Alleinstellungsmerkmal – nicht einmal einen besonders aromatischen Duft oder Geschmack.

Das alles in Relation zum happigen Preis gebracht, bringt mich zu der Frage: Ist es das wert? Meiner Meinung nach nicht. Dafür ist es geschmacklich zu dicht an allem, was der Markt hergibt. Und besonders dünn oder besonders groß ist sicher nur für denjenigen relevant, der einen Wert auf ein möglichst großes optisches Feuerwerk legt. Alle anderen sind mit den Schnitzeln von Food for Future oder der Rügenwalder Mühle mindestens ebenso gut und zum Teil sogar besser und deutlich günstiger bedient.