Das Oktoberfest ist schon ein halbes Jahr vorbei – oder positiv ausgedrückt: In einem halben Jahr ist schon wieder Oktoberfest! Dazu passend zünftig ist die Easy to Mix Bratwurst Wiesenkräuter von Greenforce. Den Selbstbausatz des Münchner Unternehmens habe ich online bei Grüner Gral für 3,50 Euro gekauft, die 150 Gramm Pulver ergeben fertig angemixt 480 Gramm veganes Wurstbrät. So erhalten wir einen Grundpreis für die Trockenmischung von 23,30 Euro pro Kilo sowie für die fertig angerührte Masse von supergünstigen 7,30 Euro pro Kilo.
Greenforce: Easy to Mix Bratwurst Wiesenkräuter
Der Meister der trockenen Mixturen für Fleischersatz ist unbestritten Greenforce aus München: Das Unternehmen hat seit Start im Jahr 2020 eine breite Palette an Easy to Mix-Produkten auf den Markt gebracht: Veganes Fleisch, Fisch, Aufstriche, Dips, Saucen, Backmischungen… Und gefühlt kommt jeden Monat auch eine Sonderedition, wie diese Bratwurst Wiesenkräuter, hinzu. Alle Produkte von Greenforce basieren auf Erbsenprotein, sind Glutenfrei und nachhaltig, da die in Kraftpapier verpackten Mix-Produkte ohne Kühlung transportier- und lagerfähig sind.
Zubereitung: Zwei Varianten
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt: Nicht, dass die Zubereitung nervenaufreibend oder anstrengend wäre, allerdings sind bei der Bratwurst Wiesenkräuter schon einige Arbeitsschritte durchzuführen, bis die fertig gebratene Wurst letztendlich im Mund landen kann. On-Top verwurste ich an dieser Stelle noch einen Life-Hack, um den Würstchen aus der Tüte noch eine knusprigere Hülle zu verleihen.
Beginnen wir mit dem Anrühren des lecker nach Kräutern riechenden Bratwurst-Pulvers: Dazu wird der gesamte Inhalt der Packung (150 Gramm) zuerst mit 300ml sehr kaltem Wasser und etwa drei Esslöffel Speiseöl gut vermengt. Nun folgt die nervigste Pause der Welt, wenn man Hunger hat: Das Positionieren über 30 Minuten im Kühlschrank, damit die Masse dort quellen kann. Ist die Zeit herum, kann das Portionieren und Formen der Würste beginnen: Dazu werden erst einmal mit angefeuchteten Händen Kugeln geformt, die danach ausgerollt und in Würstchenform gebracht werden.
Bild oben: Nach der Quellphase im Kühlschrank wird die Masse in Kugelform portioniert
Bild oben: Danach werden aus den Kugeln die Würstchen geformt
Kochen & Braten
Weiter geht es im heißen Wasserbad: Die geformten Würste wandern für 30 Sekunden in kochendes Wasser, danach sind die Rohlinge bereit für das Braten. Und hier kommt der Pimp-Faktor ins Spiel: Reispapier! Für den Test habe ich drei lange Würstchen zusätzlich mit gewässertem Reispapier ummantelt. Das soll den Würstchen eine ordentlich, krosse Hülle verleihen. Beide Versionen wandern nun bei mittlerer Hitze in eine ölbenetzte Pfanne und drehen dort ihre Runden, bis sie eine schöne, braune Färbung erhalten haben. Das dauert locker 10 Minuten, laut Hersteller sollen die Bratwürste sogar auf einem Grill gelingen.
Bild oben: Vor dem Braten müssen die Rohlinge noch in kochendem Wasser baden
Bild oben: Eine Ummantelung aus Reispapier sorgt für zusätzlichen, authentischen Biss
Bild oben: Beide Versionen in der Pfanne, links ohne und rechts mit zusätzlicher Hülle
Aussehen & Geschmack
Beide Versionen zeigen eine gute Bräune und ein leckeres Aussehen, wobei ich schon rein optisch die Version mit dem zusätzlichen Reispapier präferiere, obwohl das einen weiteren Arbeitsschritt bedeutet. Der Geruch der Bratwurst Wiesenkräuter ist lecker und aromatisch, allerdings ist das Innere sehr weich und verhältnismäßig zurückhaltend gewürzt. Zudem halten sich die Kräuter sensorisch sehr im Hintergrund. Beim Kauen hat die gepimpte Reispapier-Version auf jeden Fall die Nase vorn, da die zusätzliche Hülle einen gut spürbaren Biss ergibt und so für mehr Abwechslung im Mund sorgt. Die Original-Würste ohne Extra-Hülle fühlen sich im Mund und beim Kauen eher wie Cevapcici an.
Bild oben: Hier das gebratene Ergebnis ohne Extra-Hülle aus Reispapier
Bild oben: Anschnitt der Version ohne zusätzliche Reispapier-Wursthülle
Bild oben: Hier das gebratene Ergebnis mit Hülle aus Reispapier.
Bild oben: Anschnitt der Version mit Reispapier-Wursthülle
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Greenforce Easy to Mix Bratwurst Wiesenkräuter besteht zu 48% aus texturiertem Erbsenprotein (Erbseneiweiß, Erbsenmehl), Verdickungsmittel: MethylcelluloseMethylcellulose wird aus Cellulose gewonnen und dient als Verdickungsmittel und Emulgator...; teilentölten Sonnenblumenkernen, 6% Erbsenmehl, Rapsöl, Flohsamenschalen, Speisesalz, Aromen, 3% enzymatisch hydrolysiertem Erbseneiweiß, Reisgranulat, Kräutern, Gewürzen, Majoran.
Hinweise für Allergiker: Das Produkt ist laut Hersteller glutenfrei.
Durchschnittliche Nährwerte: 100 Gramm zubereitete, bratfertige Masse hat 181kcal bei 9,7g Fett, 4,1g Kohlenhydrate, 7,2g Ballaststoffe, 12g Eiweiß und 1,9g Salz.
Mein Fazit
Greenforce: Easy to Mix Bratwurst Wiesenkräuter
Wow, also für den ganzen Aufriss habe ich mir mehr Oktoberfest-Feeling erwartet: Trotz des deftigen Namens hat mich der Geschmack nicht wirklich überzeugt. Insgesamt war das Kräuteraroma zwar präsent aber geschmacklich sehr im Hintergrund. Auch fehlte es mir insgesamt an einer deftigen Würze. Ebenfalls nicht optimal war das Mundgefühl der fertigen Bratwurst: Das Innere ist mir deutlich zu weich – schließlich möchte ich ja keine Weißwurst zuzeln, sondern eine feste Bratwurst verspeisen!
Hier konnte auch die zusätzliche Pelle aus Reispapier nicht mehr viel wettmachen, wenngleich dieser zusätzliche Arbeitsschritt die Bratwurst durchaus nicht nur optisch, sondern auch gefühlt aufwertet: Ohne Sonderwurst, Sorry: Sonderpelle, geht die Bratwurst sonst ganz leicht als bayerische Cevapcici durch!
Produkt:
Greenforce: Easy to Mix Bratwurst Wiesenkräuter%
Geruch
%
Geschmack
%
Textur / Haptik
Preis:
3,50 €
Menge:
150 g (ergibt: 480 g)
Grundpreis:
23,30 € / kg (7,30 € / kg)
Check-Ergebnis:
Hi, ich bin Chris: Kommunikationsmanager, Journalist, Autor und verantwortlich für die Inhalte auf Fleischersatz-Produkte.de. Ich schreibe bereits seit mehr als 25 Jahren redaktionelle Testberichte für Zeitungen, Zeitschriften und Magazine aus dem Bereich Technik, seit 2021 fokussiere ich mich auf das Thema Fleischersatz und setze mich kritisch mit den Produkten sowie der industriellen Herstellung von plant-based Alternativen auseinander.