Vor einigen Wochen sah ich bei Penny ein veganes Gyros als Fertiggericht der Marke Du darfst – auf den zweiten Blick gab es gleich drei unterschiedliche Varianten, die ich allesamt gekauft habe. Spoiler: Ich bin kein Fan von Fertiggerichten in Plastikschalen – und nach gefühlten 30 Jahren ohne sowas hatte ich in der Corona-Lockdown-Zeit das dringende Bedürfnis, mir einen kleinen Vorrat an Notrationen zuzulegen. Jetzt also sogar vegan – 375 Gramm Fertiggericht kosten schlappe 2,5 Euro.
Fleischersatz aus Deutschland
Im Fertiggericht von Du darfst ist veganer Fleischersatz „nach Gyros Art gewürzt“ mit Erbsenprotein enthalten, in typisch gewürzter Sauce getunkt und mit Langkornreis in der anderen Tellersektion. „Du darfst“ ist eine Marke, die von beliebigen Herstellern lizensiert werden kann. Bedeutet: Ein Hersteller von Nahrungsmitteln bezahlt praktisch für den Markennamen, den er dann für seine Fertiggerichte nutzen darf. Ich gehe mal davon aus, dass darüber hinaus auch diverse Qualitätsanforderungen erfüllt sein müssen – ich weiss es jedoch nicht. Hergestellt wurde dieses Essen von Wingert Foods aus Cuxhaven.
Zubereitung: Veganes Gyros mit Langkornreis
Ich könnte mich jedes mal wegschmeißen, wenn ich Produktverpackungs-Fotos mit dem Inhalt vergleiche. Mein kleines Teufelchen auf der Schulter schreit beim Anblick des Originals immer „ist das Kunst oder kann das weg?“. Ehrlich, soviel Enttäuschung bei diesem so krassen Switch zwischen Marketing und Realität, ist schon ernüchternd… Aber: was muss – das muss! Man kann das Ganze dann auch entweder im Wasserbad oder in der Mikrowelle… na? Wer kommt drauf? Richtig: Erwärmen! Todesmutig entscheide ich mich auch aus Zeitgründen für die Mikrowelle und steche mit der Gabel auf die Deckfolie (wie gefordert) einige Male ein. Außer dem schon geschilderten traurigem Anblick durch die Folie eröffnet sich nach dem Massaker geruchstechnisch erst mal nix. Rein in die Strahlenkanone – nach etwa drei Minuten in der Mikrowelle soll alles tutti sein. Naja, zumindest ist das vegane Gyros heiß. SEHR heiß, was sich dann beim Abreißen der Deckfolie auch direkt mal unangenehmst bemerkbar macht.
Aussehen & Geschmack
Was ich vor mir sehe, ist immer noch ziemlich traurig – aber jetzt immerhin heiß und es riecht ok. Irgendwie wie jedes Fertiggericht – egal ob Bolognese mit Nudeln, Gulasch mit Kartoffeln oder Hackbraten mit Reis. Ein erstes zartes Testen der Sektion „Gyros“ auf dem Teller überrascht! Oh, das ist ziemlich lecker gewürzt und da ich es mir ohnehin als Herausforderung vorstelle, plantbased Fleisch über viele Monate in einer Soße aufzubewahren, ohne dass es sich vollständig auflöst, schmeckt das vegane Fleisch denn auch: weich. Wie Pilze, aber in absolut homöopatischer Dosierung. Man muss schon ganz schön nach den „Fleischstücken“ tauchen. Wenn man die Soße mit dem Reis ordentlich vermischt, dann erhält man doch tatsächlich ein recht schmackhaftes Reisgericht. Was das nun aber mit Gyros zu tun haben soll – es erschließt sich mir zumindest nicht und auch niemandem der in meinem Haushalt lebenden Anwesenden.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Du darfst: Veganes Gyros mit Langkornreis besteht aus Reiszubereitung, gegart (39%) (Wasser, Langkornreis, Rapsöl, Verdickungsmittel GuarkernmehlGuarkernmehl wird aus der Guarbohne gewonnen und dient in der..., Emulgator Sonnenblumenlecithine, Speisesalz, Säuerungsmittel CitronensäureZitronensäure ist ein natürliches Produkt, das in erster Linie in..., Antioxidationsmittel (Ascorbinsäure, Natriumascorbat)), Wasser, veganes Lebensmittel auf Basis von Erbsenprotein, geschnitten, mariniert (13%) (Wasser, Erbsenproteinisolat 31%, Rapsöl, Tomatenmark, Koriander, Paprika geräuchert, Gewürze, Malzextrakt (Wasser, glutenfreies Gerstenröstmalz, Hopfen, Hefe), Erbsenfaser, glutenfreies Hafervollkornmehl, Kartoffelstärke, Apfelessig, Speisesalz, Antioxidationsmittel Extrakt aus Rosmarin), Zwiebeln, Paprika, Tomatenmark, Senf (Wasser, Senfsaaten, Branntweinessig, Speisesalz, Gewürze), Sellerie, Zucker, Stärke, Knoblauch, Würzmischung (Gewürze, Speisesalz, Kräuter, Zwiebeln, Traubenzucker, Zucker, Knoblauch), Gewürze, Verdickungsmittel GuarkernmehlGuarkernmehl wird aus der Guarbohne gewonnen und dient in der..., Speisesalz, Rapsöl, Kräuter.
100 Gramm veganes Gyros mit Reis haben 114 kcal bei 2,3g Fett, 16g Kohlenhydrate. 2,5g Ballaststoffe sowie 5,9g Eiweiß und 0,78g Salz.
Wichtig für Allergiker: Das Produkt kann laut Hersteller die folgenden Stoffe enthalten: Eier und Eierzeugnisse. Glutenhaltiges Getreide und glutenhaltige Getreideerzeugnisse. Soja und Sojaerzeugnisse. Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse. Nüsse und Nusserzeugnisse. Fisch und Fischerzeugnisse. Milch und Milcherzeugnisse (einschließlich Lactose).
Mein Fazit
Du darfst: Veganes Gyros
Für meine Notizen: Man darf sich bei Fertigprodukten niemals – nie-mals!!! – die Produktfotos anschauen oder sich gar davon bei seiner Kaufentscheidung beeinflussen lassen! Diese Fotos haben rein gar nichts mit dem Produkt im Inneren zu tun und man verkostet idealerweise mit geschlossenen Augen – denn selten ist das Ganze eine Augenweide. So auch hier: Eine Mischung aus billigstem Krankenhausessen, kombiniert mit Bundeswehr-Einmann-Notrationen und dem Geruch einer 70er-Jahre-Kantine. Und voilá – Fertig ist das vegane Reisgedicht. Äh, -gericht. Aber jetzt mal Scherz beiseite: Es gibt sicher eine Zielgruppe für diese Art des selbstgemachten Fastfood. Und für diejenigen ist Du darfst – Veganes Gyros lecker, denn es schmeckt wie ein leckeres, würziges Pilzgericht mit Reis und einer schönen Schärfe. Aber es schmeckt nicht wie Gyros mit Reis!
Produkt:
Du darfst: Veganes Gyros mit Langkornreis%
Geruch
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Geschmack
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Textur / Haptik
Preis:
2,50 €
Menge:
375 g
Grundpreis:
6,67 € / kg
Check-Ergebnis:
Hi, ich bin Chris: Kommunikationsmanager, Journalist, Autor und verantwortlich für die Inhalte auf Fleischersatz-Produkte.de. Ich schreibe bereits seit mehr als 25 Jahren redaktionelle Testberichte für Zeitungen, Zeitschriften und Magazine aus dem Bereich Technik, seit 2021 fokussiere ich mich auf das Thema Fleischersatz und setze mich kritisch mit den Produkten sowie der industriellen Herstellung von plant-based Alternativen auseinander.