Ein Burger aus Kartoffeln in der TK-Abteilung von Aldi? Das klingt interessant und weckt meine Neugier! Also rein in den Einkaufswagen damit und ab an die Kasse: Der Sack Kartoffeln -Sorry – die Tüte Burger kostet drei Euro, wiegt 480 Gramm und beinhaltet vier Patties. Ob die was können, erfahren wir gleich nach der Zubereitung!

Fleischersatz aus Österreich

Der ungewöhnliche Burger aus Kartoffeln wird von der Firma 11er mit Sitz in Österreich produziert: Genauer gesagt in Frastanz (tatsächlich habe ich diesen Ortsnamen noch nie gehört!). Dort stellt das Unternehmen bereits seit 1941 Spezialitäten aus Kartoffeln her. Der ungewöhnliche Firmenname leitet sich von den sogenannten „Hausnamen“, einem regionalem Brauch im Vorarlberger Land, ab. Alten Aufzeichnungen zufolge hatte die Familie des Firmengründers Grabher schon vor mehr als 150 Jahren 11 Kinder – und so entstand der Hausname 11er, der viele Jahre später als Firmenname Verwendung fand.

Zubereitung der Burger aus Kartoffeln

„Ich habe die Katze im Sack gekauft“ – so denke ich beim Öffnen des Kunststoff-Säckchens aus der Aldi-Tiefkühlabteilung. Denn weder habe ich bislang einen Burger aus Kartoffeln gegessen – noch tiefgefrorene Fleischersatz-Patties in einer Tüte erlebt. Andere Hersteller setzen eher auf einzeln verpackte Ware mit viel Kunststoff. Das dünne Drumherum scheint den Patties aber nicht zu schaden, die vier Exemplare haben den Transport ohne Blessuren bis hierher überstanden. Ich öffne die Verpackung und… ein wohlbekannter Geruch streichelt meine Rezeptoren! Ja, den Ursprung können die Kartoffel-Scheiben nicht verleugnen, aus der Tüte duftet es auch tiefgekühlt nach… Reibekuchen!

Beim Blick auf die Zubereitungsempfehlung habe ich die Qual der Wahl: Grill, Pfanne oder Backofen? Diesmal entscheide ich mich für die Zubereitung im Backofen – was mit etwa 20 bis 25 Minuten am längsten dauert. Also rein bei 180° Umluft und einmal bei der Hälfte der Zeit gedreht.

Aussehen & Geschmack

Die ganze Küche riecht 20 Minuten später nach… Reibekuchen! Und das was ich da duftend aus dem Ofen ans Tageslicht befördere, sieht aus wie… Reibekuchen. Überraschung! Beim Aufschneiden eines Patties sieht das Ganze auch noch aus wie ein… Reibekuchen! Zugegeben: Die Burger aus Kartoffeln sind schon deutlich dunkler als echte Reibekuchen, aber ich ahne schon, wie es gleich schmecken wird! Ganz recht – nach… Reibekuchen! Und zwar nach richtig leckeren Reibekuchen!

Fazit

The Wonder Burger aus Kartoffeln

Also, ne kölsche Jung würde sagen „Lecker Rievkooche!“ was so viel bedeutet wie „leckerer Reibekuchen“! Und tatsächlich sind die Wonder Burger aus Kartoffeln so ziemlich mit Abstand die leckersten Reibekuchen, die ich je gegessen habe. Doch das wars dann auch schon – die Patties haben mit Burger so viel gemein wie ein Eisbär mit roten Highheels: nämlich gar nichts. Als Beilage sind die echt klasse lecker – nicht jedoch als Fleischersatz. So gibt es bei der Bewertung dann zwar gute prozentuale Wertungen für die drei Hauptdisziplinen Geruch, Geschmack und Textur – allerdings im Endergebnis nur zwei magere Keulen, weil die Wonder Burger aus Kartoffeln zwar echt leckere… Reibekuchen! aber kein Fleischersatz sind – obwohl sie so beworben werden!