Bei Netto habe ich bislang nur zu den dort platzierten Markenprodukten gegriffen – etwa der Gutfried Fleischwurst. Die Eigenmarken habe ich verschont – bis jetzt, „Vegane Tofu Bratstreifen“ von BioBio wandern nun in den Einkaufskorb! Die weiße Schale, die mich ein wenig an Krankenhaus-Kost erinnert, kostet 2 Euro – drin sind 180 Gramm Tofu-Geschnetzeltes.
Fleischersatz aus…?
Unter dem Motto „Bio muss nicht teuer sein“ hat Discounter Netto (Tochter des Edeka-Verbundes) mit seiner Eigenmarke BioBio unterschiedlichste Produkte im Angebot, die mit dem EU-Bio-Label ausgezeichnet sind. Und dabei stammt die Bio-Eigenlabel-Idee nicht mal von Netto selbst, sondern von den 2008 übernommenen „Plus“-Supermärkten. Plus hatte bereits im März 2002 als erster Discounter Deutschlands Produkte mit offiziellem Biosiegel ins Angebot genommen und war damit seiner Zeit weit voraus. Soweit zur Historie.
Leider findet man auf der Verpackung nicht die Angabe „Hergestellt von…“ sondern nur die bei Discountern häufig beliebtere „Hergestellt für…“-Angabe. Klar, hergestellt für Netto, aber von wem? Leider können sowohl die Hersteller, als auch Netto auf diese Weise perfekt kaschieren, wer hinter welchem Produkt steckt… So auch in diesem Fall. Ich habe zwar eine Idee – aber leider konnte ich dies nicht verifizieren. Im Fazit mehr dazu!
Zubereitung Vegane Tofu Bratstreifen
Nach Öffnen der Verpackung ist der Geruch leicht würzig und brotarig. So, wie ich es von vielen sojabasierten Produkten kenne. Große Überraschung: neben den Tofu-Streifen sind auch kleine Stücke Paprika mit in der Packung. In der Zubereitungsempfehlung heißt es: in der Pfanne oder im Topf einige Minuten erhitzen dabei gelegentlich umrühren. Alternativ kann man das Ganze auch in der Mikrowelle erwärmen: Decalfolie einstechen und etwa 2 Minuten bei 700 Watt erhitzen.
Diese Zubereitung stelle ich mir wirklich nicht lecker vor – und so entscheide ich mich (mal wieder…) für die Zubereitung in der Pfanne. Rein mit den Tofustreifen in die Pfanne und zur Sicherheit gebe ich noch ein wenig Öl hinzu. Die Zubereitung dauert etwa 10 Minuten und ich wundere mich, dass ich den Herd auf voller Hitze betreiben muss, damit überhaupt Röstaromen und eine Bräunung entstehen. Andere Produkte hätten ihre Farbe schon längst auf schwarz umgestellt.
Aussehen & Geschmack
Frisch aus der Pfanne sehen die Tofu Bratstreifen schon recht lecker aus. Der erste Geschmackstest: Ich bin positiv überrascht: Sowohl vom Biss, als auch vom Geschmack sind die Streifen gut geraten. Einzig der brotartige Geruch ist bei den krossen und gut gewürzten Schnetzeln etwas störend. Als Topping machen die Stücke jedoch sicher eine gute Figur.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Die veganen Tofu Bratstreifen von BioBio bestehen aus: 28% Tofu Sojabohnen, Wasser, Festigungsmittel, Magnesiumchlorid, Calciumsulfat, Wasser, 22% Weizeneiweiß, Sonnenblumenöl, 5% Gemüsepaprika, Zwiebeln, Meersalz, Rohrzucker, Gewürzen.
Sojabohnen, Weizeneiweiß, Sonnenblumenöl, Paprika, Zwiebeln, Rohrohrzucker – die Gewürze sind aus kontrolliert ökologischer Erzeugung.
Achtung Allergiker: Laut Hersteller kann das Produkt Spuren von Sellerie, Schalenfrüchten und Senf enthalten.
Durchschnittliche Nährwerte: 100 Gramm „Vegane Tofu Bratstreifen“ der Netto-Eigenmarke BioBio haben 268 kcal, 16,3g Fett, 5g Kohlenhydrate, 3,6g Ballaststoffe 23,6g Eiweiß und 1,9g Salz.
Fazit
Netto BioBio: Vegane Tofu Bratstreifen
Zugegeben: Ich bin tatsächlich etwas überrascht von dem Produkt, denn wirklich hoch war meine Erwartungshaltung sicherlich nicht. Aber ich muss sagen, für ein Sojabohnen-Tofu-Produkt sind die Schnetzel gar nicht mal so schlecht. Mensch, das klingt jetzt schon zu negativ denn die Schnetzel sind sogar ganz gut geraten! Vor allem als „trockene“ Basis sind die Bratstreifen sicher gut geeignet (auf einem Salat, in einem Wrap oder Fladenbrot…). In einem Soßengericht – wie beispielsweise Züricher Geschnetzeltem – kann ich mir vorstellen, dass sich die Streifen recht schnell vollsaugen und dann schwammig werden.
Ach ja, da war doch noch was mit dem Hersteller: Ich hatte bei Netto nicht nur die Bratstreifen sondern auch Bolognese entdeckt – in identischem Design. Und im Nachgang ist mir aufgefallen, dass auch Aldi exakt diese beiden Varianten in weißen Schalen (allerdings mit geringfügigen Abweichungen die Zutaten betreffend) anbietet: Als feine Bio-Bratstreifen und feine Veggie-Bolognese. Hersteller bei diesen beiden Aldi-Produkten ist Tofu Life aus Hillesheim, dessen Geschäftsführer Bernd Drosihn auch GF bei Tofutown ist. Zu Tofutown gehören dann noch weitere Untermarken wie Kato, Viana, Veggie Life, Veggie Street und vieles mehr…
Hier also meine persönliche, nicht bestätigte Meinung: Ich bin mir sicher, dass die veganen Tofu Bratstreifen aus den Produktlinien von Tofu Life / Tofutown stammen.
Produkt:
Netto BioBio: Vegane Tofu Bratstreifen%
Geruch
%
Geschmack
%
Textur / Haptik
Preis:
2,- €
Menge:
180 g
Grundpreis:
11,11 € / kg
Check-Ergebnis:
Hi, ich bin Chris: Kommunikationsmanager, Journalist, Autor und verantwortlich für die Inhalte auf Fleischersatz-Produkte.de. Ich schreibe bereits seit mehr als 25 Jahren redaktionelle Testberichte für Zeitungen, Zeitschriften und Magazine aus dem Bereich Technik, seit 2021 fokussiere ich mich auf das Thema Fleischersatz und setze mich kritisch mit den Produkten sowie der industriellen Herstellung von plant-based Alternativen auseinander.