Hier auf Wunsch ein paar Fakten über Fleischersatz, da sich um den Bereich der Fleischalternativen unfassbar viele Mythen ranken – welche nicht alle unwahr sind…
Fakten über Fleischersatz Produkte
„Fleischersatz ist schlecht – Fleisch ist gut“, sagen die einen. „Fleisch ist der Teufel – esst mehr Grünzeug!“, wettern die anderen. Und wie immer liegt die Wahrheit so ziemlich dazwischen… Ich spare uns jetzt die Auseinandersetzung zwischen militanten Veganern und eingefleischten Meatlovern, denn auch ich liege mit meinem Geschmack irgendwo dazwischen. Wenn mir das Thema Nachhaltigkeit und Tierqual nicht permanent die Grütze oder in diesem Fall das saftige Steak verhageln würde…
Bei diesem gesamten Themenkomplex versuche ich so neutral wie möglich zu bleiben und daher widme ich auch einen Teil meiner Freizeit dem rationalen Blick auf Fleischersatz Produkte und pflanzenbasierte Alternativen.
1. Soviel Ertrag liefern Sojabohnen Pflanzen
Es hat lange gedauert, bis ich hierzu Zahlen, Daten und Fakten gefunden habe. Reichlich Informationen erhält man über Anbaugebiete und Ertragsmengen. Mich interessierte aber mit wieviel Bohnen pro Quadratmeter zu rechnen ist. Und hier die (Spoileralarm!) wirklich magere Zahl:
265 Gramm pro Quadratmeter
Auf den Seiten der Landwirtschaftskammer NRW findet man den durchschnittlichen Ertrag der einjährigen Bohnenpflanze von 26,5 dt/ha was einer Menge von umgerechnet 2.650 kg pro 10.000 m² = 0,265 kg/m² entspricht.
2. Fleischersatz ist gesund
Da sind sich Ernährungsexperten und Mediziner einig: Obwohl nachgemachtes Fleisch beispielsweise Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Farbstoffe und künstliche Aromen enthält, kann ein Fleischersatz gesünder sein als zu hoher Fleischkonsum. Doch auch hier muss der Zeigefinger erhoben werden, denn zu viel von irgendwas ist immer problematisch. Daher: eIne ausgewogene Ernährung ist auch hier der Schlüssel. Wer kiloweise Fleisch im Monat verdrückt, tut weder sich noch seinem Körper einen Gefallen, wenn er auf kiloweisen Verzehr von Fleischersatz umsattelt. Fleischersatz-Produkte können eine Alternative sein – müssen aber nicht!
Quelle: Spiegel.de
3. Vegane Ernährung ist gesund
Im Grunde gilt hier dasselbe wie bei der Ernährung mit Fleischersatz: Monotone Zufuhr von irgendwas – egal wie gesund – ist auf Dauer nichts für den Allesfresser Mensch. Daher: der Mix macht’s. OK, nun kann man einen Veganer nicht dazu bewegen, aus Gesundheitsgründen hin und wieder ein tierisches Produkt zu konsumieren – aber allein schon der Umstand, dass Veganer Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen müssen, damit es keine Mangelerscheinungen gibt, spricht Bände – Lebenseinstellung und Tierwohl hin und her. Egal – Leben und Leben lassen. Und ich denke, wir sind uns alle in einem Punkt einig: Wir essen zu viel Fleisch und die gesamte Massentierhaltung und -verarbeitung ist so nicht ok.
Quelle: Geo.de
4. Vegetarische Wurst darf nicht so heißen wie das Original
Bereits 2017 hatte der Europäische Gerichtshof 2017 ein Urteil gesprochen, wonach traditionelle Namen wie „Butter“, „Milch“, „Joghurt“ etc. den Originalen vorbehalten sein sollen, damit sie von Verbrauchern nicht verwechselt werden. Damit hat das Urteil auch den Deutschen Fleischer-Verband in die Karten gespielt, denn dem sind die veganen und vegetarischen Schnitzel ohne Schnitzel schon lange ein Dorn im Auge. Denn auch diese Institution befürchtet eine Irreführung des Verbrauchers.
Dank der Vorlage der deutschen Lebensmittelbuchkommission gab es Ende 2018 neue Leitsätze für „vegetarische und vegane Lebensmittel“: Nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen dürfen Hersteller von Fleischersatzprodukten, Bezeichnungen von traditionellen Fleischerzeugnissen künftig nutzen. So können wir uns nun an Wortkonstrukten und sperrigen Produktnamen wie „Veganes Alternativprodukt auf Erbsenproteinbasis nach Art einer Südholsteinischen Katenrauchwurst“ erfreuen. Das klingt doch schon lecker, ohne es gesehen zu haben!
Ach ja, der Zusatz „vegetarisch“ oder „vegan“ ist verpflichtend, außerdem die Bezeichnung der verwendeten Ersatzzutat.
5. Die Nachfrage nach pflanzlichen Fleischalternativen wird wachsen
Tatsächlich ist eine alternative pflanzenbasierte Ernährung weder eine Eintagsfliege noch ein hipper Trend. Wir werden in den kommenden Jahren erleben, dass sich unser Essverhalten ändern wird – weil es sich zum großen Teil auch ändern muss. Das Umweltbundesamt liefert Fakten über Fleischersatz und hat hierzu eine sehr interessante Publikation veröffentlicht, die ich hier einfach mal verlinke:
Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft
Hier sind auch bereits zukünftige neue Fleischalternativen wie Protein aus Insekten oder Invitro-Fleisch enthalten.
Hi, ich bin Chris: Kommunikationsmanager, Journalist, Autor und verantwortlich für die Inhalte auf Fleischersatz-Produkte.de. Ich schreibe bereits seit mehr als 25 Jahren redaktionelle Testberichte für Zeitungen, Zeitschriften und Magazine aus dem Bereich Technik, seit 2021 fokussiere ich mich auf das Thema Fleischersatz und setze mich kritisch mit den Produkten sowie der industriellen Herstellung von plant-based Alternativen auseinander.